Entdecken Sie das Trient der Römer

Entdecken Sie das Trient der Römer

Das heutige Stadtzentrum von Trient verdeckt mit seiner Bausubstanz vom Mittelalter bis herauf in die Moderne eine Zeit, in der Trient noch Tridentum hieß und eine wichtige Durchgangsstation für die Römer war. In der Mitte des ersten Jahrhunderts v. Chr. gegründet, erlebte die Stadt unter römischer Herrschaft einen solch rasanten Aufschwung, dass sie 46 n. Chr. von Kaiser Claudius zur splendidum municipium, zur prächtigen Stadt geadelt wurde.

Heute kann man – dank umfangreicher und vorsichtiger archäologischer Erkundungen und Grabungen – einen Teil dieser prächtigen Stadt wieder erleben: im Rahmen des Projekts „Tridentum– la città sotterranea“ (Tridentum, die unterirdische Stadt).

Dieses Projekt verbindet ein ganzes Netz archäologischer Stätten, die den Besuchern einen Blick in die römische Vergangenheit Trients erlaubt: Wie lebte man damals? Wie sah die Stadt aus? Was war wo angesiedelt?

 

Die unterirdische archäologische Stätte des SAS

Dort wo heute das Herz Trients schlägt, auf dem Cesare-Battisti-Platz, schlug auch schon jenes des antiken Tridentum. Nur dass das römische Herz jahrhundertelang unter der Pflasterung des Platzes verschwunden war.

Heute kann man ganze 1700 Quadratmeter Tridentum in der unterirdischen archäologischen Stätte des SAS (kurz: S.A.S.S. für „spazio archeologico sotterraneo del SAS) besichtigen und einen Blick in die römische Geschichte der Stadt werfen: auf öffentliche und private Gebäude, einen Teil der römischen Befestigungen, die Reste eines Verteidigungsturmes und Teile einer mit heimischem Porphyr gepflasterten Römerstraße, eines Gehsteigs und des Abwassersystems.

In einigen der freigelegten Gebäude erkennt man Innenhöfe und Mosaiken, Reste antiker Fußbodenheizungen und Brunnen.

Die S.A.S.S. ist von 1. Juni bis 30. September von 9.30 bis 11.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr zugänglich, von 1. Oktober bis 31. Mai dagegen von 9.00 bis 13.00 Uhr und von 14.00 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet 2,50 € (reduziert: 1,50 €).

 

Archäologische Stätte unter dem Palais Lodron

Das Palais Lodron am gleichnamigen Platz ist nicht nur von außen imposant, sondern beherbergt unter seinen Fundamenten auch Reste des südlichen Stadtteils des antiken Tridentum. Hier haben Archäologen Teile der römischen Stadtmauern, eines Turmes, einer Straße und von verschiedenen Privathäusern freigelegt.

Gefunden wurden hier auch die Überreste eines wohl nicht unwichtigen Gebäudes des römischen Trient: jene einer caupona, des Ladens eines antiken Weinhändlers also.

Im Eingangsbereich dieser archäologischen Stätte ist ein Bereich eigens für Kinder eingerichtet worden, die sich hier spielerisch der Archäologie nähern können.

Die römischen Ausgrabungen im Palais Lodron können mittwochs, donnerstags und freitags (außer an Feiertagen) besichtigt werden, und zwar von 10.00 bis 12.00 und von 14.30 bis 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 

Porta Veronensis

Auch der zentrale Domplatz, genauer: die „Eingeweide“ des dort stehenden Turmes, der Torre Civica, beherbergen ein antikes Geheimnis: die Überreste der Porta Veronensis. Durch das imposante Tor gelangte man einst aus dem Süden, also von Verona kommend, in das römische Trient.

Die Porta Veronensis war einst ein Zwillingstor, ein Tor mit zwei Eingängen – je einem für Menschen und Wagen. Aus weißem Kalk erbaut, wohl zwei oder sogar drei Stockwerke hoch war das Tor von zwei seitlichen Türmen flankiert und bildete den Ausgangspunkt der Hauptverkehrsachse, die Tridentum von Süd nach Nord durchschnitten hat.

Die Überreste der Porta Veronensis können über das Diözesanmuseum besichtigt werden. Dieses ist von 1. Juni bis 30. September von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.00 Uhr zugänglich. Von 1. Oktober bis 31. Mai stehen die Museumstüren von 9.30 bis 12.30 Uhr und von 14.00 bis 17.30 Uhr offen. Der Eintritt ist frei.

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